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Pantune von Renate Golpon 
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Juli 2008
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Chef-Rabauke  
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Pantune
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Pantune von Markus Weiß  
Muttertag am 11.5.2008  
Kynologie, Befehl von „oben‟,
Alle Tage ist kein Sonntag
   





Pantun – Plural Pantuns oder Pantune –  ist eine Lyrikform,
die aus Südostasien stammt, aber auch in Europa adaptiert worden ist (Chamisso, Hugo, Baudelaire u.a.).
Üblich sind 4 Strophen zu je 4 Versen (Zeilen).
Die Verse, i.d.R. vierhebig, bestehen aus sieben bis dreizehn Silben.

Jede Zeile im Gedicht wiederholt sich, ist also zweimal zu finden.
Man muss daher auch für jede Zeile zweimal einen passenden Kontext finden, damit sich ein einleuchtender Bezug zum Sinngehalt der umgebenden Zeilen ergibt.

Darüber hinaus zu beachten ist:
Jede Strophe hat vier Zeilen.
Zeile 2 und 4 werden zu Zeile 1 und 3 der nächsten Strophe.
Zeile 3 und 1 der ersten Strophe tauchen erst wieder in der vierten Strophe als zweite und vierte (letzte) Zeile auf.
Reimschema abab (Kreuzreim).
Metrum beliebig, meist Jamben, aber immer durchgängig, also kein Metrumwechsel. Im Beispiel sind es vierhebige Jamben.

Das übliche Versmuster ist demnach:
1 – 2 – 3 – 4
2 – 5 – 4 – 6
5 – 7 – 6 – 8
7 – 3 – 8 – 1


Das Pantun durchschaubar gemacht

Ich wär so gern ein Chef-Rabauke   1
wie Konstantin und Valentin.   2
Dann zeigt ich 's aber Ulf und Hauke!   3
Die müssten gleich von dannen ziehn.   4

Wie Valentin und Konstantin   2
mit Bällen Lampen bersten lassen …   5
Die müssten gleich von dannen ziehn   4
bei meinen Streichen, diesen krassen.   6

Mit Bällen Lampen bersten lassen …   5
Mir fiele Besseres da ein.   7
Bei meinen Streichen, diesen krassen,   6
da müsste auf der Hut man sein.   8

Mir fiele Besseres da ein!   7
Dann zeigt ich 's aber Ulf und Hauke!   3
Da müsste auf der Hut man sein.   8
Ich wär so gern ein Chef-Rabauke!   1

Das Pantun wirkt vor allem durch die Verswiederholungen im vorgegebenen Rhythmus. Wer nach Belieben Zeilen wiederholt,
der schreibt kein Pantun, sondern ein Irgendwie-Gedicht,
das keiner lyrischen Form zugeordnet werden kann.

© Renate Golpon, 1.5.2008
Cliparts JupiterImages

Renate Golpon  Bekenntnisse
eines Vierjährigen

Ich wär so gern ein Chef-Rabauke
wie Konstantin und Valentin.
Dann zeigt ich 's aber Ulf und Hauke!
Die müssten gleich von dannen ziehn.

Wie Valentin und Konstantin
mit Bällen Lampen bersten lassen …
Die müssten gleich von dannen ziehn
bei meinen Streichen, diesen krassen.

Mit Bällen Lampen bersten lassen …
Mir fiele da viel Bessres ein.
Bei meinen Streichen, diesen krassen,
da müsste auf der Hut man sein.

Mir fiele da viel Bessres ein!
Dann zeigt ich 's aber Ulf und Hauke!
Da müsste auf der Hut man sein.
Ich wär so gern ein Chef-Rabauke!